Die Saison 2022/2023 war für die Zweite vieles, aber nicht langweilig. Von überraschenden
Punkten, Verletzungen, einem Neuzugang, kaputten Schlägern bis zur „Killer-Mentalität“ war
alles dabei.
In die Hinrunde starteten wir personell mit leichten Veränderungen. Da Max seit letztem Herbst die Erste verstärkt, fehlte uns ein sechster Spieler, sodass Emily in die Zweite nachgerückt ist.
Im vorderen Paarkreuz gingen Gerd und Manni an den Start, Daniel und Edgar spielten in der
Mitte und Karsten sowie Emily bildeten das untere Paarkreuz.
Einen etwas holprigen Start legten wir im ersten Spiel der Saison gegen den TV Bergkrug hin,
sodass wir uns leider deutlich geschlagen geben mussten. Angesichtsder kurzen
Vorbereitungszeit und rückblickend der Tatsache, dass B ergkrug am Saisonende den zweiten
Platz belegte, konnten wir die Niederlage schnell verkraften und im nächsten Spiel gegen
Hohenrode abliefern.
Etwas überraschend setzten wir uns mit einem 9:5 Sieg durch, fuhren also die ersten zwei
Punkte ein. Besonders Gerd, der sein Doppel mit Manni, als auch beide seiner Einzel gewinnen
konnte, aber auch Karsten mit zwei Einzelsiegen haben einen großen Anteil an diesem Erfolg.
Der weitere Verlauf der Vorrunde glich einer Achterbahnfahrt.
Nach unserem Höhenflug gegen Hohenrode folgte eine deutliche 1:9 Niederlage gegen
Rodenberg III, auch gegen Rodenberg IV mussten wir uns nach einem engen Spiel mit sechs
Fünfsatz-Spielen geschlagen geben.
Ebenso im nächsten Match gegen den TSV Steinbergen verliefen die Spiele nicht wie geplant.
Einen möglichen Sieg gaben wir nach einer Führung von 8:5 in den letzten drei Spielen noch
aus der Hand.
Trotz des bitteren Remis stand eine Woche später das Spiel gegen den Tabellenführer TSV
Algesdorf auf dem Plan, für das wir uns von vornherein wenig Chancen ausmalten. Trotzdem
wollten wir den Heimvorteil nutzen und konnten unerwartet mit zwei starken gewonnenen
Doppeln von Gerd und Manni, als auch von Daniel und Emily einen guten Start hinlegen. Im
weiteren Verlauf entwickelte sich eine spielerische Ausgeglichenheit, die sich bis in die letzten
Einzel zog. Ganz nach dem Motto „unverhofft kommt oft“ führten wir sogar mit 8:6, die Chance
einen Sieg zu holen zum Greifen nah. Leider unterlagen wir den Algesdorfern im Fünfsatz-
Abschlussdoppel, dennoch werteten wir unser Tabellenkonto ungeahnt mit einem Punkt gegen
den späteren Meister auf.
Diese gute Stimmung nahm die Mannschaft mit in das nächste Spiel gegen den TTC Borstel,
welches wir deutlich gewinnen konnten.
Zum Abschluss der Vorrunde dann das Punktspiel gegen den Luhdener SV, welches anders
verlief als erwartet. Nur noch wenig zu sehen von der durch Edgar ständig gepredigten „Killer-
Mentalität“, konnten wir unsere spielerischen Möglichkeiten nicht ausschöpfen. Stattdessen ging
die Zweite sehr unzufrieden mit einer engen 7:9 Niederlage und einem 7. Platz in der Tabelle in
die Winterpause, was unsere schwankenden Leistungen treffend widerspiegelte.
Zur Rückrunde im Februar gingen wir mit 7 Spielern an den Start. Unser Neuzugang Alex, der
vorher in Stuttgart lebte und spielte, ließ Hoffnung auf eine starke Rückrunde aufkommen. Nicht
nur menschlich und spielerisch, kam diese personelle Veränderung uns sehr gelegen, sondern
auch angesichts des gesundheitlichen Ausfalls von Manni für die ersten drei Spiele, war das
Timing ideal. Trotz dessen und des eng getakteten Spielplanes, mit 8 Spielen innerhalb von
zwei Monaten und davon nur zwei Heimspielen, freuten wir uns wieder anzugreifen.
Das erste Spiel gegen den TV Bergkrug, können wir dank einer vereinten Mannschaftsleistung
als weiteres Saisonhighlight bezeichnen. Alex übertraf unsere Erwartungen und gewann drei
seiner vier Spiele, beide Einzel ohne Satzverlust. Auch Edgar und Emily konnten mit zwei und
drei erspielten Siegen erheblich zum Endergebnis von 8:8 beitragen.
Kurz danach verflog die gute Stimmung in einer Zitterpartie in Borstel, ein Spiel, was nicht
verloren werden darf. Ein intensiver und langer Kampf getrieben von vielen Emotionen, die dazu
beitrugen, dass Alexs Schläger den Abend nicht heile überstand. Diese Reaktion beschreibt
wahrscheinlich gut, wie unzufrieden die gesamte Mannschaft mit ihrer Leistung war. Dank des
Abschlussdoppels von Alex (der inzwischen mit Daniels Schläger ohne seine gewohnte Noppe
spielen musste) und Gerd, die nach einem 0:2 Satzrückstand das Spiel in einen 3:2
verwandelten, konnten wir dennoch einen knappen Sieg nach Hause bringen.
Mit wie immer guter Laune fuhren wir im „weißen Bomber“ und im Tesla, der wegen seiner
versteckten Türgriffe und anderer technischer Features durch die gesamte Saison hinweg eine
kleine Hürde für den einen oder anderen Mitfahrer darstellte, Hohenrode und ein paar Tage
später Rodenberg an. Die Fragen von Alex „Was muss ich über den Verein oder die Mannschaft
wissen?“ und „Gibt es den Ort, nach dem der Verein benannt ist, wirklich?“, für den einige Dinge
des Punktspielbetriebes in Schaumburg neu waren, wurden auf unseren Fahrten schnell zur
Routine. Weniger amüsant die beiden anschließenden klaren Niederlagen gegen Hohenrode
und Rodenberg IV, die aber nicht überraschend entstanden.
Erwähnenswerter die nächste Auswärtspartie, das Rückspiel gegen Luhden, welches wir
diesmal unbedingt gewinnen wollten. Nach einem zähen Start drehten wir eine zwischenzeitliche
5:3 Führung des Gastgebers zu einem 6:9 Erfolg. Besonders hervorzuheben an dieser Stelle
Mannis Leistung, der sich während seines Einzels verletzte, sich dennoch nicht unterkriegen ließ
und das Match souverän für sich entschied.
Hoch motiviert ging es zwei Tage später heim gegen Rodenberg III ran. Aufgrund der
Tabellenlage und der sehr jungen als auch bewährten gegnerischen Aufstellung, gingen wir
ohne hohe Erwartungen und leider erneut auch ohne Manni in das Match. Obwohl wir uns
überraschenderweise ein recht deutliches Ergebnis mit 9:3 erspielten, hätte es auch anders
ausgehen können. Diesmal konnten wir uns jedoch in allen sechs 5-Satz-Spielen durchsetzen
und uns für unseren Kampfgeist belohnen. Ob die Haribo (die scheinbar in dieser Mannschaft
einem Dopingmittel gleichen), unsere spielerischen Fähigkeiten oder die Performance der
Gastmannschaft für diesen Spielausgang ausschlaggebend waren, da gehen die Meinungen
vermutlich auseinander.
Nach einer etwas längeren Spielpause von 14 Tagen stand das nächste Spiel gegen den TSV
Algesdorf bevor. Da Gerd und Karsten unsere Erste im Kampf um den Klassenerhalt
unterstützten, Manni noch nicht wieder fit war, Alex ebenfalls krankheitsbedingt ausfiel und
Daniel Corona hatte, gab es bis zum Spieltag keine eindeutige Aufstellung. Erst vor Ort waren
alle Spieler darüber eingeweiht, dass wir mit vier Ersatzspielern aus der Dritten und Vierten, drei
davon gaben ihr Debüt in der 2. Bezirksklasse und Edgar sowie Emily antreten würden. Die
Reaktionen auf ein chancenloses Match konnten unterschiedlicher nicht sein, aber Edgar
brachte die chaotischen Umstände mit den Worten „wenn ich ein Buch schreibe, würde dieser
Tag und dieses Spiel definitiv darin vorkommen“ auf den Punkt. Nach einer knappen Stunde
mussten wir uns mit 0:9 geschlagen geben. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Nico,
Jan-Phillip, Tabea (die aufgrund ihrer Mottowoche in der Schule, im Bademantel in der Halle
eintraf) und Mika für ihre spontane Einsatzbereitschaft und den spielerischen Ehrgeiz.
Für unser letztes Spiel standen,Gerd, Daniel und Karsten wieder zur Verfügung, da sich aber
Edgar mit einer mehr oder weniger ernsten „Verletzung“ (wohl eher ein kleines Wehwehchen
unseres „Altstars“) seiner spielerischen Pflichten entzog, griffen wir erneut auf Nico als
Ersatzmann zurück. Gegen Steinbergen wollten wir nach dem knappen Sieg in der Vorrunde
unbedingt schnell durchkommen, was uns im Spielverlauf gut gelang. Durch eine starke
Mannschaftsleistung und den gegnerischen Rückgriff auf Ersatzspieler, gewannen wir mit 9:2.
Zum Saisonende belegen wir den 6. Platz mit einem Spielverhältnis von 15:17 Punkten, in der
Rückrunde einem positiven Verhältnis von 9:7.
Recht zufrieden mit unserem Ergebnis kamen wir wenig später nochmal für einen kleinen
Saisonabschluss zusammen.
Spielerisch besonders stark konnte Alex mit einer 9:2 Bilanz seine er ste Halbserie beim TSR
abschließen, aber auch Daniel, Edgar und Karsten überzeugen mit einer positiven
Gesamtbilanz. Auch mit unserer fast ausschließlich positiven Doppelleistung können wir
zufrieden sein. Unsere Bilanz des, wie sie sich selbst bezeichnen „Favoritendoppel im Kreis
Schaumburg“ mit Edgar und Karsten, lassen wir hier mal unkommentiert…
Auch wenn wir vor allem auswärts spielerisch häufig unsere Probleme hatten und sicherlich
Punkte liegen gelassen haben, blicken wir letztendlich auf eine Saison mit vielen Highlights, wie
der Überraschungspunkte gegen die Tabellenplätze 1 bis 4, zurück.
In der kommenden Saison wollen wir dann mit leicht veränderter Aufstellung wieder angreifen
und uns erneut mindestens einen Platz im Mittelfeld sichern. Bis dahin wird man einen Teil der
Mannschaft fleißig in der Halle trainieren sehen, andere regenerieren oder konzentrieren sich
lieber auf andere Sportarten. So oder so wird nach den Sommerferien jeder von uns heiß auf die
anstehende Saison sein & wieder voll durchziehen!
(Emily Reese)